Automation bei TST: Der kurze Weg zu mehr Effizienz
Der reinste SelbstläuferAutomation ohne großen Aufwand für ein Kundenunternehmen mit hohen Ansprüchen, vom Warendurchsatz bis zur Arbeitssicherheit: Vor eben dieser Herausforderung stand die TST GmbH in Düsseldorf als Logistikpartner von Henkel. Mit Know-how und Technologie aus dem Hause Linde Material Handling gelang es, sie zu meistern – in beeindruckend kurzer Zeit.
Displays sind ein echter Blickfang. Das gilt nicht nur für Smartphones und Co., sondern auch für die gleichnamigen Aufsteller in Supermärkten, die mit Getränken, Süßwaren oder Reinigungsprodukten bestückt werden. In letzterem Fall steckt dahinter mit großer Wahrscheinlichkeit die TST GmbH. Das Familienunternehmen übernimmt am Henkel-Standort Düsseldorf unter anderem die Konfektionierung von Reinigungsprodukten des allseits bekannten Herstellers. „Die Endabnehmer, also große Supermärkte und Handelsketten in der DACH-Region sowie den Beneluxstaaten, möchten heute so wenig wie möglich lagern. Deshalb setzen sie zum Beispiel bei spontanen Promotionaktionen auf Display-Lösungen“, erklärt TST-Geschäftsführer Marcel Bicking.
Auf der Suche nach dem Plus an Effizienz & Sicherheit
Ein boomendes Geschäft: zeitkritisch, mit schwankender Auslastung, stattlichen Volumina ... und naturgemäß hohen Anforderungen an die innerbetrieblichen Transportprozesse: Eben diese liefen bei TST seit Inbetriebnahme des Standorts 2014 manuell ab – was die Beschäftigten im Zweischichtbetrieb nicht nur gehörig auf Trab hielt, sondern gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel mehr und mehr zum Problem wurde. „Außerdem legen wir gemeinsam mit Henkel sehr großen Wert auf sichere Betriebsabläufe und minimierte Unfallrisiken“, unterstreicht TST-Chef Bicking. Auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten wandte sich das Unternehmen schließlich Anfang 2021 an den Linde MH-Netzwerkpartner Suffel Fördertechnik .
Das Geschäft mit Displays boomt seit einigen Jahren. Und wir müssen mit teils extrem kurzen Vorlaufzeiten arbeiten.
Marcel Bicking, Geschäftsführer bei der TST GmbH
Automation kommt, Infrastruktur bleibt
„TST hatte abseits von Warenflussprozessen bereits gute Erfahrungen mit Automation gemacht. Da lag es für die Verantwortlichen nahe, diesen Schritt auch bei den Warenflussprozessen zu unternehmen“, erklärt Jakob Stoffel, Leiter Automation bei Suffel.
Ein Punkt war dabei jedoch von vornherein klar: „Wir wollten, dass das Ganze ohne Eingriffe in die Infrastruktur vonstattengeht“, umreißt Marcel Bicking die Ausgangslage. Mit dieser Vorgabe im Gepäck simulierte das Team von Suffel schließlich verschiedene Ansätze – von denen die Automation mittels Linde L-MATIC Hochhubwagen das Rennen machte. Insgesamt wurden fünf Geräte implementiert. Ihr Job ist der Transport der konfektionierten Ware von den Veredelungsstationen zu einer Rollenbahn mit angegliederter Stretchmaschine.
Durchgetaktetes Zusammenspiel von Mensch & Maschine
Der Prozess dahinter läuft wunschgemäß denkbar unkompliziert ab: Haben die Beschäftigten eine Palette mit Displays fertig kommissioniert, „rufen“ sie die Linde L-MATIC per Knopfdruck. Um einen möglichst hohen Durchsatz zu gewährleisten, gibt es pro Station drei farbig markierte Aufnahmeflächen sowie zugehörige, auf einer Combox angebrachte Buzzer. Dieses System ermöglicht es den Teams, bereits die nächsten Aufträge anzugehen, während die Linde L-MATIC Fahrzeuge die Transportaufträge peu á peu abarbeiten. Auf ihren Strecken orientieren sich die Geräte ohne Führungsschienen oder Spiegel; stattdessen nutzen sie die hochzuverlässige Konturnavigation. Bicking: „Das funktioniert absolut reibungslos; außerdem kann das Mapping im Bedarfsfall unkompliziert angepasst werden.“
Sicher & sichtbar im Mischverkehr
Darüber hinaus zeigen sich die TST-Verantwortlichen beeindruckt, wie sicher die Fahrzeuge im Mischverkehr agieren. Den gibt es hier nämlich nach wie vor – zum Beispiel, weil die Bereitstellung der Produkte für die Konfektionierung mithilfe manuell bedienter Niederhubwagen erfolgt. Doch kreuzen andere Fahrzeuge oder Fußgänger den Weg der Linde L-MATIC, werden sie von der lasergestützten Sicherheitsausstattung erfasst.
Resultat: Die „autonomen Kollegen“ können frühzeitig reagieren, sobald potenzielle Gefahr droht. Gesteigert wird das Sicherheitsniveau zudem von optischen Warnsystemen wie dem Linde BlueSpot™ sowie gut sichtbaren LED-Streifen, die das Fahrzeug auf den Boden projiziert.
Wir bei Henkel fahren – gemeinsam mit TST – eine Null-Unfall-Strategie. Dazu leisten die Linde L-MATIC einen ganz wesentlichen Beitrag.
Oliver Wittig, Head of Logistics bei der Henkel AG in Düsseldorf
Automationsdebüt gelungen, Fortsetzung folgt
Vom Projektstart bis zum Go-live des Automationsprojekts vergingen bei TST gerade mal acht Monate. Und inzwischen, konkret seit 2022, haben sich die automatisierten Transporthelfer bei TST völlig selbstverständlich in den Arbeitsalltag integriert. Entscheidend dafür war – neben der Betreuung durch den Netzwerkpartner Suffel – laut Marcel Bicking auch die Einbindung der Belegschaft. „Wir haben unseren Leuten von Anfang verdeutlicht, dass es hier nicht um Personaleinsparung geht. Im Gegenteil: Die Kolleginnen und Kollegen, die früher mit diesen wiederkehrenden Transportaufgaben betraut waren, wurden nun zu Schichtleitern weiterqualifiziert.“ Wenig verwunderlich also, dass TST die Automatisierung nicht nur in Düsseldorf, sondern perspektivisch auch auf weitere (der insgesamt 80) Unternehmensstandorte ausweiten möchte.
TST GmbH
Die TST GmbH ist ein familiengeführter Full-Service-Logistiker mit rund 3.500 Beschäftigen an europaweit 80 Standorten. Für seine Mandanten aus Industrie, Handel und der FMCG-Branche erbringt das Unternehmen vielfältige Leistungen, sei es in puncto Produktionslogistik, Warehousing, E-Commerce oder Value Added Services. Letztere leistet TST auch direkt am Firmensitz des langjährigen Partners Henkel in Düsseldorf. Dort kümmert sich das Team seit 2014 unter anderem um die Konfektionierung der Henkel-Produkte aus den Bereichen Wasch- und Reinigungsmittel für Mischkartons und Displays.